Karl Renner war ein österreichischer Politiker und Staatsrechtler, der von 1918 bis 1920 und erneut von 1945 bis 1950 Bundespräsident Österreichs war. Er gilt als einer der wichtigsten Politiker der Ersten Republik und spielte eine entscheidende Rolle bei der Ausarbeitung der österreichischen Verfassung.
Renner wurde am 14. Dezember 1870 in Untertannowitz, Mähren (heute Tschechien), geboren. Er studierte Rechtswissenschaften in Wien und wurde 1895 promoviert. In den Jahren 1907 bis 1918 war er Abgeordneter im Reichsrat, dem Parlament der österreichisch-ungarischen Monarchie.
1918 wurde Renner zum Staatskanzler der nach dem Ende des Ersten Weltkriegs neu gegründeten Republik Deutschösterreich ernannt. Er spielte eine wichtige Rolle bei den Verhandlungen zum Frieden von Saint-Germain, der den Frieden zwischen Österreich und den Alliierten nach dem Ende des Ersten Weltkriegs regelte. Renner war einer der Hauptarchitekten der österreichischen Verfassung von 1920, die wichtige demokratische Prinzipien festlegte.
Während der Zeit des Austrofaschismus und des Zweiten Weltkriegs lebte Renner im Exil in der Schweiz. Nach dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Regimes kehrte er 1945 nach Österreich zurück und wurde erneut Bundeskanzler und später Bundespräsident. Als Bundespräsident engagierte er sich für den Aufbau der Zweiten Republik und die Wiederherstellung der Demokratie in Österreich.
Karl Renner starb am 31. Dezember 1950 in Wien. Er hat einen bedeutenden Beitrag zur österreichischen Politik und Verfassung geleistet und gilt als einer der Gründerväter der Republik Österreich und eine der bedeutendsten politischen Persönlichkeiten des Landes.
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